Franz und Ute Eichenauer lernten sich in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts im Studium kennen, heirateten und fanden ihren gemeinsamen Lebensmittelpunkt in Bad Kreuznach. Beide Ehepartner waren gern gesehene Teilnehmer zahlreicher Kunstausstellungen im In- und Ausland, experimentierten gerne in und mit Gruppen und unterstützten innovative Ansätze sowohl in stilistischen, technischen oder organisatorischen Fragen. Als die kleine Stadt Kirn , die bis dahin Kultur im Wesentlichen über Vereine und Programme der Volkshochschule definierte, sich aufmachte, Malerei und Grafik eine Heimat zu bieten, um, wie es der damalige Bürgermeister Gerd Danco ausdrückte, „den röhrenden Hirsch und den blauen Gebirgssee aus dem Wohnzimmern zu verbannen und durch interessante Gemälde freischaffender Künstler zu ersetzen“ engagierte sich das Ehepaar sofort und war vorbereitend mit dabei, die erste Kunstausstellung der Stadt Kirn 1975 zu organisieren. Obwohl beide damals schon zu den „arrivierten Künstlern“ zählten, beteiligten sich Franz und Ute Eichenauer mit einigen Exponaten und trugen zum großen Erfolg dieser Ausstellung bei. Damals wurde ein Samen in einen unbearbeiteten Boden gelegt, der schnell aufging und reiche Früchte trug. Seit mehr als vier Jahrzehnte organisiert die Stadt Kirn jährlich zwei Kunstausstellungen, die Zahl 100 wird bald erreicht. Aber auch Wettbewerbe, wie der "Kunstpreis der Stadt Kirn" oder das "Symposion der Landschaft" waren und sind ergänzende Ansätze, das Interesse an Kunst in breiten Bevölkerungskreisen zu aktivieren. Franz und Ute Eichenauer hatten zu Kirn eine Beziehung geknüpft, die bis zu ihrem Lebensende Bestand hatte.
Die Kinder der beiden, Claudia Frey und Dr. Rolf Eichenauer, boten nach dem Tod von Franz und Ute Eichenauer einen Teil des künstlerischen Erbes der Stadt für eine zu gründende gemeinsame Stiftung an. Rund 2.400 Öl- und Aquarellgemälde, Grafiken, Zeichnungen, Plastiken plus ungezählte Entwürfe für Auftragsarbeiten und Wettbewerbe (Kunst am Bau) wurden archiviert, fotografiert und inventarisiert. Erste Ausstellungen von Werken der Stiftung der im Inland, aber auch im Ausland bekannten Künstler wurden erfolgreich organisiert. Gemälde und Skulpturen sind im 2. Obergeschoss des Kirner Rathauses dauerhaft ausgestellt. Weitere Ausstellungen werden Gebietskörperschaften oder Kulturvereinigungen auf Zeit zur Verfügung gestellt.